Erkennen des Seins, mit Hilfe der Vernunft.
Philosophische Letztbegründungen gescheitert, daher Soziologie.
Prüfen an der Evidenz von Gegenbeispielen. Rationale Nachkonstruktion
von Sinn. Sinnverstehen und Handlungstheorie sind die Grundlagen. Sinnverstehen:
method. Grundlage/Weltbilder, Handlungstheorie: Lebensführung. Nach
Weber: Subjekt erfolgsorientiert, objektiv: richtig. Wissen
kann also mit Ja/nein daran gemessen werden, ob es Wahrheit ('Sein') oder
Erfolg ('Sollen') beinhaltet. Die Rationalität von Äußerungen
bemisst sich an ihrer Kritisierbarkeit und Begründungsfähigkeit.
Sie kann kognitiv-instrumentell oder kommunikativ/argumentativ sein. (krit.
Zwischenfrage: lässt sich dieser Widerspruch nicht lösen?).
Eine Behauptung kann zum einen von einem kommunikativen Sprecher, zur
Verständigung mit einer anderen Person (illokutionäres Ziel),
zum anderen von einem instrumentell orientieren Aktor eingesetzt werden,
um erfolgreich in der Welt zu intervenieren. Rationalität bedeutet
sowohl, von der Welt auszugehen, wie sie ist, und als Realist zweckmäßig
zu handeln, als auch die objektive Welt zu transzendieren, als Phänomenologe
Welt als Problem zu reflektieren. Im letzteren Fall ergibt sich die Gültigkeit
durch Austausch in einer Kommunikationsgemeinschaft. Kommunikative
Rationalität bildet den Überbegriff, phänomenologisches
und kognitiv-instrumentelles Handeln in gesellschaftlicher Kooperation
zu verbinden: Als Realist mit einer dezentrierten
Wahrnehmung Manipulationen durchzuführen, und als Phänomenologe
die intersubjektive Verständigung zu suchen. Als Realist seinen Spielraum
zu vergrößern, und als Phänomenologe seine Unabhängigkeit
zu bewahren.
Rational ist ein Verhalten, sich von Illusionen über sich selbst
frei zu machen, irrational hingegen ist die Selbsttäuschung. Durchschauen
von Beschränkungen der Argumentation, ob es sich um kognitive, moralische,
ästhetisch-praktische Argumente oder therapeutische Kritik handelt.
Rationalisierung vollzieht vorrangig an an den Strukturen
der Lebenswelt, weniger an den explizit gewussten Handlungsorientierungen
(Habermas 95 I, S. 452)
Rationalität ist die Disposition sprach- und handlungsfähiger
Subjekte und ihrer Verhaltensweisen. Rationale, symbolische Äußerungen
mit Geltungsanspruch (explizit/implizit) lassen sich anhand von Argumenten
überprüfen:
Theoretischer
Diskurs |
Praktischer Diskurs | Ästhetische Kritik | Therapeutische Kritik | Explikativer Diskurs | |
kognitiv-instrumentell | moralisch | evaluativ | EXPRESSIV |
|
|
Wahrheit von
Aussagen, Wirksamkeit von ziel- gerichteten Handlungen |
Richtigkeit von Handlungs-
normen (anhand Bedürfnis- Interpretation und Folgenabschätzung) |
Angemessenheit
von Wertstandards |
Wahrhaftigkeit | Verständlich-
keit und Wohlgeformt- heit symbolischer Konstrukte |
Der Begriff 'Diskurs' geht von der kontrafaktischen Unterstellung aus, dass grundsätzlich ein rational motiviertes Einverständnis erzielt werden könnte, wenn die Argumentation nur offen und lange genug geführt würde. Daher rührt der Begriff "herrschaftsfreier Diskurs". Siehe: Lerntechnik
Auch Organisationen
weisen eine Rationalität auf: Sie haben Funktionen der Anpassung,
der Zielerreichung, und sind in ihrer Produktivität und bürokratischen
Herrschaft feudalistische/ständisch geprägten Instituionen überlegen.
Rationalisierung von Lebensordnungen: Institutionalisierung
zweckrationalen Handelns
(H. 95 II, S. 490, n.Weber). Verdinglichung
des Bewusstseins als Ausdruck instrumenteller Vernunft. Der nächste
Schritt (n. Lukács): Vision einer verwalteten, total verdinglichten
Welt. Mit der Dämonisierung der Zweckrationalität (n. Horkheimer/Adorno)
wird aber wird diese mit der Systemrationalität verwechselt.
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