Allokation
von Möglichkeiten und Belohnungen
Der zweite und der dritte Aspekt der Allokation: Es geht um Möglichkeiten
und um Belohnungen
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Möglichkeiten: Besitztümer, die als Mittel für
weitere Ziele in Komplexen instrumenteller Orientierung bedeutsam sind.
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Belohnungen: Teil eines Komplexes von symbolischen Ausdrücken,
nicht Teil des instrumentellen Mittel-Ziel-Komplexes.
Was bedeutet es, einen Besitz zu haben?
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Übertragbar von einem Akteur zum anderen
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Recht oder Bündel von Rechten. Symbolische Einheit („Stück
Papier“)
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Niemals als solches ein physikalisches Objekt
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Set von Erwartungen in Beziehung zu sozialem Verhalten und
Einstellung, auf physikalische, soziale oder kulturelle Objekte, Recht
auf den Gebrauch oder auf die Kontrolle der Verwendung
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Beispiele:
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Landeigentum
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Eignung für einen Status (Job)
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Beanspruchung des Dienstes eines anderen
Welche Ursprünge hat die Allokation
von Besitztümern?
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nicht relational
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außerhalb des Sozialsystems (Gebäude, Maschinen)
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spezialisierte technische Kenntnisse, akademischer Grad
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(indirekt relational)
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Raum- und Zeitbegrenzungen
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direkt relational
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Die Erfüllung von Egos Bedürfnisdispositionen in
Bezug auf Alters Handlung ist kontingent
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Handlungssystem jedes Akteurs ist ein endliches System
begrenzter Möglichkeiten
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reziproke Handlungen und Einstellungen: organisiert in einem
gemusterten System, muss gleichzeitig erfolgen
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z.B. Berufsrolle, für einen bestimmten Klienten oder
Unternehmer arbeiten.
Was bedeutet der Besitz von Macht?
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Macht: Beziehungsproblem der Ordnung, oder: „eines Menschen gegenwärtige Mittel für
irgendein zukünftiges Gut“ (Th. Hobbes)
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Mittel abhängig von Beziehungen; Verpflichtung des anderen,
Egos Recht zu respektieren.
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Daher: jeder Besitz von Möglichkeiten ist auch ein Besitz
von Macht, weil er in einem kontingenten Sinne die Kontrolle über
die Handlungen anderer einschließt
Welche drei Bedingungen sind
für eine Machtausübung erforderlich?
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Je höher der Grad an Differenzierung des Rollensystems,
um so ausgedehnter muss das Netzwerk des Austauschs werden
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Prozesse des Festsetzens von Begriffen zwischen den Inhabern
der verschiedenen Rollen
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Funktion der Ausdehnung des Systems von aktuellen oder potentiellen
Austauschbeziehungen
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Auftreten von universalistischen Orientierungen im Sozialsystem.
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verallgemeinerte Normen
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Einschränkung durch Partikularismus
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Effektivität oder Drastik von Mitteln?
Wichtig sind legitimierte Begrenzungen in der Wahl von
Mitteln, sonst entsteht zu viel Macht. Ziele könnten auf Kosten anderer
erreicht werden, daher ist die
Kontrolle von Betrug und Gewalt wichtig.
Auf welche Weisen lässt sich Macht
verallgemeinern und quantifizieren?
Abhängigkeit von Belohnungen
Belohnungen:
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Besitz einer Fähigkeit: instrumentelle Orientierung
des Akteurs, insofern nicht selbst ein Ziel-Objekt
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Möglichkeiten: Egos Beziehung zu Alter; Mittel für
ein Ziel
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z.B. die Mutter als Quelle der Nahrung
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Alle Klassen von Objekten (als besetzte Objekte), expressive
Symbole
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z.B. Konsumgüter (Konformität mit Belohnungsstandards
genauso wie Rolle zur sofortigen Befriedigung von Bedürfnisdispositionen)
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z.B. Wohnungseinrichtung (Stil)
Die Verbindung zwischen Beziehung
und Belohnung
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Alters Reaktionen von großer fundamentaler, insoweit
Alter als Objekt besetzt ist.
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Besetzung besonderer Handlungen Alters lässt sich zu
Einstellungen verallgemeinern.
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positive Besetzung:
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gemeinsamer Wertmaßstab expressiven Symbolismus:
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Loyalität zwischen Ego und Alter .
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Beziehungs-Besitz: Erwartung eines gleichbleibenden Einstellungsmusters
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Loyalität zum anderen kann zurückgezogen werden
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Einstellungen von einem Akteur zum anderen übertragbar
Gründe für unterschiedliche Loyalitätsbeziehungen
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verschiedene Bewertung der Bedeutung für mich
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(partikularistisch) z.B. weil A meine Mutter ist, hingegen
B nur eine Kusine,
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(universalistisch) weil A ein höheres Niveau technischer
Kompetenz besitzt
Kern des Belohnungssystems einer Gesellschaft
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Beziehungs-Belohnungen machen den Kern des Belohnungssystems
einer Gesellschaft aus.
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Institutionalisierung des Besitzes von Beziehungs-Belohnungen,
auf dem Level des expressiven Symbolismus
© Claus-Henning Ammann 2002, www.multimedia-pflege.de